Psychische Verspannungen können über die Verspannung der Muskulatur hinaus weitere Symptome hervorrufen. Dazu gehören innere Unruhe, Unruhezustände, Nervosität und Reizbarkeit. In schweren Fällen kann es zu Panikattacken mit Engegefühl in der Brust oder Atemnot kommen.
Psychische Verspannungen äußern sich oft als Schmerzen in Rücken, Nacken oder Kopf. Diese Beschwerden haben keine körperlichen Ursachen, sondern entstehen durch Stress oder emotionale Belastungen. Auf psychischen Druck reagiert der Körper in der Regel mit Muskelanspannung. Eine Umfrage von 2021 zeigt: 74% der Betroffenen, die häufig Stress erleben, leiden unter körperlichen Symptomen wie Rückenschmerzen und Muskelverspannungen.1
Fühlen wir uns gestresst oder ängstlich, produziert der Körper Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol. Diese versetzen den gesamten Organismus in Alarmbereitschaft, sodass sich die Muskeln anspannen, um bei Gefahr schnell fliehen zu können. Hält dieser Zustand jedoch zu lange an, bleiben die Muskeln dauerhaft angespannt, was zu Verspannungen führt.2
Verspannungen, die durch die Psyche bedingt sind, betreffen oft Muskeln im Rücken, Nacken und in den Schultern. Die Symptome variieren von Mensch zu Mensch und können chronisch werden. Zudem führen die Schmerzen häufig zu weiteren gesundheitlichen Problemen und verursachen Fehlhaltungen. Psychische Verspannungen können, wie alle Kreuzschmerzen, sogar auf Beine oder Arme ausstrahlen.
Psychische Muskelverspannungen können zu Kopfschmerzen oder Migräne führen. Solche Schmerzen können durch nächtliches Zähneknirschen, das häufig als Reaktion auf anhaltende verspannte Muskeln auftritt, noch verstärkt werden.
Sorgen und kreisende Gedanken erschweren das Einschlafen und führen zu Schlafstörungen. Ein gestörter Schlafrhythmus verstärkt chronische Muskelverspannungen und erhöht das Risiko von anhaltender Müdigkeit und Erschöpfung. Die daraus entstehende körperliche Schwäche verstärkt die psychische Erschöpfung und birgt eine erhöhte Anfälligkeit für ernsthafte Erkrankungen.
Psychische Verspannungen können über die Verspannung der Muskulatur hinaus weitere Symptome hervorrufen. Dazu gehören innere Unruhe, Unruhezustände, Nervosität und Reizbarkeit. In schweren Fällen kann es zu Panikattacken mit Engegefühl in der Brust oder Atemnot kommen.
Dauerstress, zum Beispiel im Beruf, in der Schule oder im Studium, führt häufig zu psychischen Verspannungen. Ständige Überforderung, das Gefühl, den Anforderungen nicht gerecht zu werden oder Aufgaben nicht bewältigen zu können, erhöhen den Leistungsdruck und verkrampfen den Körper. Rückenschmerzen im Nacken- und Schulterbereich sind bei Betroffenen von Stress weit verbreitet.3
Psychische Belastungen wie Traumata, Trauer, Angst, Wut sowie finanzielle Sorgen und persönliche Konflikte werden vom Körper als Stress wahrgenommen. Dies kann zu muskulären Verspannungen führen. Emotional belastende Faktoren können wiederum Depressionen begünstigen. Studien zeigen, dass Depressionen das größte Risiko für Nacken- und Rückenschmerzen darstellen.4
Bei starken Schmerzen in Rücken, Schultern oder Nacken sollte zunächst abgeklärt werden, ob eine Verletzung vorliegt. Beispielsweise nach einem Unfall oder einer Erkrankung. Akute oder chronische Rückenschmerzen können aber auch durch Bewegungsmangel oder Fehlbelastung verursacht werden. Nehmen die Schmerzen bei beruflichem Stress oder emotionaler Belastung zu, deutet dies auf eine psychische Verspannung hin. Ihr Arzt kann die Ursachen medizinisch abklären.
Bei psychischen Verspannungen stellt sich oft die Frage: Kann man gegen die Symptome etwas tun? Wohltuende Körpertherapien wie Massagen oder Physiotherapie, aber auch Akupunktur können die Durchblutung der Muskulatur verbessern und so Verspannungen lösen. Zu Hause können Betroffene u. a. durch regelmäßige Anwendung von Techniken wie Progressive Muskelentspannung, autogenes Training und Yoga körperliche Verspannungen lindern und Muskeln effektiv lockern.
Auf lange Sicht fördert mehr Bewegung das Wohlbefinden. Schon einfache Spaziergänge an der frischen Luft stärken die Gesundheit. Gezieltes Ausdauertraining kann Stresshormone abbauen und Verspannungen mindern. Regelmäßige Übungen können die Muskulatur im Bereich der Wirbelsäule stärken, und so langfristig Schmerzen vorbeugen.
Methoden zur Stressbewältigung helfen, psychische Verspannungen und deren Symptome langfristig zu reduzieren. Dazu gehört, mehr auf sich selbst zu achten und Dauerstress abzubauen. Mehr Entspannung im Alltag stärkt die Widerstandskraft, um den Anforderungen des Lebens mit neuer Leichtigkeit zu begegnen und weniger unter der Welt und ihren Anforderungen zu leiden.
Der beste Weg, um psychische Spannungen im Körper zu vermeiden, ist, dauerhaften Stress zu vermeiden. Ist dies beruflich oder privat nicht möglich, sollte man regelmäßig Übungen anwenden, die Körper und Geist beruhigen. Dazu gehören Massagen, tägliche Bewegung, gesunde Ernährung, erholsame Ruhepausen und Entspannungstechniken.
Wer unter anhaltenden muskulären Verspannungen leidet und den Eindruck hat, dass Stress, innere Anspannung oder psychische Belastungen eine Rolle spielen, sollte frühzeitig handeln – besonders dann, wenn sich die Beschwerden durch Bewegung, Entspannungstechniken oder Alltagsveränderungen nicht nachhaltig bessern. In solchen Fällen kann eine verhaltensmedizinisch orientierte Rehabilitation (VOR-Reha) helfen. Diese spezielle Rehaform verbindet körperliche Behandlungsmethoden mit psychologischer Unterstützung. Ziel ist es, die Wechselwirkungen zwischen Körper und Psyche gezielt zu behandeln, ungünstige Verhaltensmuster zu erkennen und langfristige Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Sie wird ärztlich verordnet und von Renten- oder Krankenversicherungsträgern übernommen.
Durch Stress verspannte Muskeln sind Auslöser für Rückenschmerzen, Nackenschmerzen und verursachen Probleme im Bewegungsapparat. Körpertherapien und Übungen zur Entspannung helfen ebenso wie regelmäßige Bewegung und bewusstes Ausdauertraining, um die schmerzhaften Auswirkungen auf den Körper zu reduzieren. Psychologische Beratung stärkt zudem die Widerstandskraft und vermittelt Strategien zum bewussten Umgang mit Stress.
Anhaltender Stress verursacht muskuläre Spannungen. Der Körper schüttet ständig Stresshormone aus, welche die Muskeln dauerhaft anspannen lassen. Regelmäßige Bewegung, Entspannungsübungen und psychologische Unterstützung helfen, Stress zu bewältigen. So kann psychischen Verspannungen vorgebeugt werden, um deren Symptome zu lindern oder ganz zu vermeiden.
1 Techniker Krankenkasse. „Entspann dich, Deutschland. TK-Stressstudie 2021“, S. 37, https://www.tk.de/resource/blob/2033600/dabd321631964c329be93cf716020397/entspann-dich-deutschland-data.pdf (Letzter Zugriff: 27.03.2025)
2 Ernst, G., Franke, A. & Franzkowiak, P. (2022). Stress und Stressbewältigung. In: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) (Hrsg.). Leitbegriffe der Gesundheitsförderung und Prävention. Glossar zu Konzepten, Strategien und Methoden. https://doi.org/10.17623/BZGA:Q4-i118-2.0, Stand: 07.01.2022 https://leitbegriffe.bzga.de/alphabetisches-verzeichnis/stress-und-stressbewaeltigung/ (Letzter Zugriff: 27.03.2025)
3 Jedlicka, F. C., Guelen, E. & Fehrmann, E. (2024). Psychosoziales Wohlbefinden und mögliche Wechselwirkungen mit Nacken- und Schulterbeschwerden. Vortrag auf dem Kongress „Spannungsfeld Wirbelsäule“, Pörtschach am Wörthersee, 30. Juni – 02. Juli 2023. Erschienen in: Manuelle Medizin, Ausgabe 1/2024. Verfügbar unter: https://www.springermedizin.de/nackenschmerzen/angst/psychosoziales-wohlbefinden-und-moegliche-wechselwirkungen-mit-n/26609692 (Letzter Zugriff: 27.03.2025)
4 Ebd.