Unsere Mitarbeiter haben immer ein offenes Ohr für Ihre Fragen, Kritik oder auch Probleme. Sprechen Sie uns einfach an oder kontaktieren Sie uns telefonisch und über unser Kontaktformular.
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COVID-19 (Corona Virus Disease 2019) ist eine Erkrankung, die durch das SARS-CoV-2-Virus, ein Virus, welches zu den Corona-Viren zählt ausgelöst wird. Verwandt mit dem SARS-CoV-2-Virus sind die Viren, die das Krankheitsbild des SARS (Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom) und des MERS (Middle East Respiratory Syndrome) verursachen und für die eine Neigung nachgewiesen wurde auch neurologische Beschwerden zu verursachen.
Im Rahmen von SARS-CoV-2-Virus Infektionen wurden diverse neurologische Begleiterkrankungen beobachtet, so z. B. Hirnhaut- und Gehirnentzündungen, Schlaganfälle, seltener auch Hirnblutungen, epileptische Anfälle, Nerven- und Muskelentzündungen wie z. B. auch das Guillain-Barré Syndrom etc.
Darüber hinaus kann es nach intensivmedizinischen Behandlungen zu einem Post-Intensive Care Syndrom (PICS) kommen, welches zu deutlichen Einbußen in der gesundheitsbezogenen Lebensqualität und Teilhabe führen kann. Das Syndrom zeichnet sich u. a. durch Lähmungen und kognitive Störungen aus, wobei die Lähmungen meist durch eine motorisch und axonal betonte Critical-Illness-Polyneuropathie (CIP) und eine Critical-Illness-Myopathie (CIM) bedingt sind und häufig als Mischbild vorliegen. Kognitive Störungen beim PICS betreffen gehäuft Aufmerksamkeits-, Gedächtnis- sowie Exekutivfunktionen.
Als Long-COVID wird das Fortbestehen von Symptomen bezeichnet, die 4 bis 12 Wochen nach der SARS-CoV-2-Infektion noch bestehen. Darüber hinaus weiter bestehende Symptome bezeichnet man als Post-COVID-Syndrom. Hierbei stehen häufig ein/e Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) / Postexertionelle Malaise (PEM) im Vordergrund.
Alle Patienten mit sensorischen, sensomotorischen, kognitiven und/oder emotionalen Post-COVD 19-Veränderungen sind einer adäquaten neurologischen Evaluation und neurorehabilitativen Versorgung zuzuführen. Dabei bedürfen
(1) Schwerstbetroffene der kombinierten intensivmedizinischen und frührehabilitativen Behandlung, zum Teil mit Beatmungsentwöhnung (Phasen A/B mit Weaning)
(2) Schwerbetroffene benötigen eine kombiniert akutmedizinische und frührehabilitative Behandlung (Phase B)
(3) Mittelschwerbetroffene (primär oder nach Besserung) bedürfen einer Rehabilitationsbehandlung mit einem noch hohen Maß an ärztlicher und pflegerischer Versorgung und Überwachung (Phase C)
(4) Leichtbetroffene (primär oder nach Besserung) im Verlauf sollten eine Anschlussrehabilitation oder ein Heilverfahren erhalten (Phase D)
In unserer Einrichtung können Patienten, wie unter (3) und (4) klassifiziert, aufgenommen werden.
Als Neurologische Rehabilitationsklinik behandeln wir Patienten mit einem Post-COVID-Syndrom bei denen es im Rahmen der COVID-19-Infektion zu Störungen, z. B. der Motorik, der Sensorik, aber auch des Bewusstseins, der Kognition, der Sprache, der Wahrnehmung oder des Schluckens gekommen ist. Dabei kommen sämtliche medikamentösen und therapeutischen Möglichkeiten, die die neurologische und neuropsychologische Rehabilitation bieten zur Anwendung.
Unsere Patienten erhalten einen individuell zugeschnittenen Therapieplan, der alle notwendigen Therapien umfasst, darunter Physiotherapie, Sport- und Bewegungstherapie (einschließlich Medizinische Trainingstherapie, Therapeutisches Reiten, Therapeutisches Bogenschießen), Physikalische Therapie, Ergotherapie, Logopädie, Neuropsychologie sowie Sozial- und Diätberatung etc.
Bezüglich der Behandlung von Symptomkomplexen wie z. B. Myalgische Enzephalomyelitis/ Chronisches Fatigue-Syndrom/Postexertionelle Malaise (ME/CFS/PEM) hat es sich bewährt, sich anfangs an der Behandlung der Fatigue bei Multiple Sklerose zu orientieren, mit der wir als neurologisch rehabilitative Einrichtung schon langjährige Erfahrung haben.
Im Falle einer geringen Belastbarkeit kann zu Anfang der Therapie eine niedrige Therapiefrequenz sinnvoll sein, um körperlicher Überbeanspruchung und der damit möglicherweise einhergehenden Symptomverschlechterung (PEM) vorzubeugen. Es ist daher ratsam, wohl dosierte und überwachte körperliche Aktivitäten sowie ein individuell angepasstes Energiemanagement einzusetzen.
Patienten, die unter dem Post-COVID-Syndrom leiden, erhalten ein maßgeschneidertes Behandlungskonzept. Nicht nur die Symptome werden behandelt, sondern auch Pacing-Strategien miteinbezogen. Ziel ist es, die Patientinnen und Patienten im Umgang mit ihrer Erkrankung zu schulen, ihnen Anleitung zum Pacing und Selbstmanagement zu bieten und ihre soziale Teilhabe zu unterstützen. Dabei können bei PEM Pacing-Ansätze indiziert sind, um Überlastungen zu vermeiden, bei ME/CFS jedoch eher nicht.
Rufen Sie uns bei Fragen zur neurologischen Reha gerne an!