Unsere Mitarbeiter haben immer ein offenes Ohr für Ihre Fragen, Kritik oder auch Probleme. Sprechen Sie uns einfach an oder kontaktieren Sie uns telefonisch und über unser Kontaktformular.
Sie benötigen Hilfe?
Unsere Mitarbeiter haben immer ein offenes Ohr für Ihre Fragen, Kritik oder auch Probleme. Sprechen Sie uns einfach an oder kontaktieren Sie uns telefonisch und über unser Kontaktformular.
Manche Krankheiten schränken die Lebensqualität nicht nur kurzfristig ein, sondern beeinträchtigen den Alltag längerfristig. Wenn ambulante Behandlungen allein nicht ausreichen, kann eine verhaltensmedizinisch orientierte Rehabilitation neue Wege eröffnen. Sie verbindet medizinische Therapie und psychologische Strategien, um Patientinnen und Patienten darin zu unterstützen, besser mit chronischen Beschwerden, Sorgen und Belastungen umzugehen und Lebensqualität zurückzugewinnen.
2012 erhielt das Rehazentrum Bad Kötzting als erste Klinik in Bayern die Zulassung der Deutschen Rentenversicherung für diese Reha-Form.
Im Mittelpunkt steht, neben der körperlichen Therapie, das Erlernen praktischer Strategien, um besser mit Beschwerden, Belastungen und deren Auswirkungen im Alltag umzugehen. Anders als bei ausschließlich körperlich oder psychosomatisch ausgerichteten Reha-Maßnahmen werden medizinische und psychologische Elemente gezielt miteinander kombiniert. Die verhaltensmedizinische orthopädische Reha behandelt Menschen mit orthopädischen Erkrankungen, die oft auch mit langanhaltenden Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen leben.
Die VOR mit Schwerpunkt Orthopädie wurde für Menschen mit orthopädischen Erkrankungen entwickelt, die zusätzlich unter psychischen Belastungen leiden und dadurch in ihrer Lebensqualität eingeschränkt sind.
Von einer verhaltensmedizinisch orientierten Rehabilitation profitieren u. a. Patienten mit Arthrose, Osteoporose, Menschen mit Bandscheibenvorfall oder Rückenschmerzen. Studien zeigen beispielsweise, dass die multidisziplinäre Behandlung von Rückenschmerzen positive Effekte auf das Schmerzerleben, die erlebte Beeinträchtigung und die Lebensqualität hat.1
Auch bei langanhaltenden und chronischen Schmerzen im Rücken, im Nacken oder in den Gelenken kann eine ganzheitliche orthopädische Rehabilitation mit psychotherapeutischen Elementen wirksam sein. Psychische Belastungen wie Sorgen, Ängste oder dauerhafter Stress können Schmerzen verstärken. Wer lernt, mit diesen Faktoren bewusst umzugehen und die eigene Situation anzunehmen, kann sein Schmerzempfinden spürbar verringern.
Beruflicher Druck, familiäre Konflikte oder depressive Verstimmungen können sich körperlich in Form von Schmerzen äußern. Eine verhaltensmedizinisch orientierte Reha unterstützt Patientinnen und Patienten dabei, besser mit diesen Belastungen umzugehen. Liegt jedoch eine primäre psychische Erkrankung vor, sind spezielle psychosomatische oder psychotherapeutische Rehabilitationsangebote die passendere Wahl.
Eine verhaltensmedizinisch orientierte Rehabilitation in den von der Deutschen Rentenversicherung anerkannten Kliniken soll Rehabilitandinnen und Rehabilitanden dabei unterstützen, gesundheitsfördernde Strategien zu entwickeln und diese langfristig in den Alltag zu integrieren. Ziel ist es, die Lebensqualität zu verbessern und die Chancen auf eine erfolgreiche Teilhabe am beruflichen und/oder sozialen Leben zu verbessern.
Bewegungstherapie unterstützt den Erhalt und die Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit und kann dazu beitragen, das Risiko weiterer gesundheitlicher Einschränkungen zu verringern. Sie fördert zudem einen aktiven Lebensstil. In Gruppentherapien werden motorische Fertigkeiten, Kondition sowie soziale Interaktion in einem unterstützenden Umfeld trainiert. Einzeltherapien konzentrieren sich auf Körperwahrnehmung, Gewichtsregulation und Motivationssteigerung.
In der psychotherapeutischen Behandlung werden problematische Verhaltensweisen und Denkstrukturen analysiert. Dabei fließen auch medizinisch-berufliche Faktoren ein. In einem geschützten Rahmen können neue Verhaltensweisen erprobt werden. Das fördert nachhaltige Veränderungen und verbessert das Selbstmanagement, auch nach der Reha.
Im Rahmen der Ernährungsberatung werden Grundlagen einer gesunden und individuell angepassten Ernährung vermittelt. Gleichzeitig werden Strategien erarbeitet, um das Essverhalten schrittweise zu verändern. Beide Ansätze zielen darauf ab, die Gesundheit zu fördern und ernährungsbedingten Erkrankungen vorzubeugen.
In einer festen Gruppe von 8 bis 10 Personen bieten wir intensive, interdisziplinäre Therapien an. Ein typischer Rehatag beginnt mit einem gemeinsamen Frühstück. Danach können beispielsweise Bewegungstherapie, Entspannungstherapie und Psychotherapie in der Gruppe folgen. Nach der Mittagspause erhalten Sie beispielsweise individuelle Physio- oder Ergotherapie sowie Ernährungstherapie. In Abhängigkeit von der individuellen Befundlage sind auch psychotherapeutische Einzelgespräche möglich.
Sie können Ihren Antrag auf Rehabilitation inzwischen ganz einfach online bei der Deutschen Rentenversicherung stellen. Dafür benötigen Sie einen Befundbericht Ihres behandelnden Arztes. Bei der Antragstellung sollten Sie bereits Ihre Wunschklinik angeben. Wird die Reha bewilligt, erhalten Sie einen positiven Bescheid mit der Information, ob Ihrem Wunsch entsprochen werden konnte oder Ihre Reha in einer anderen Klinik stattfinden wird. Den Aufnahmetermin teilt Ihnen die VOR-Rehaklinik mit.
Eine verhaltensmedizinisch orientierte Rehabilitation dauert in der Regel länger als eine rein medizinische Reha und umfasst meist einen Zeitraum von etwa vier Wochen. Sie kann stationär oder in einigen Kliniken auch ganztägig ambulant durchgeführt werden.
Eine gesicherte primäre psychische Erkrankung ist in der Regel ein Ausschlusskriterium für die Teilnahme an einer verhaltensmedizinisch orientierten orthopädischen Rehabilitation. In solchen Fällen kommt stattdessen eine psychosomatische oder psychotherapeutische Reha in Betracht.
Wenn die medizinischen Voraussetzungen weiterhin erfüllt sind, kann eine verhaltensmedizinisch orientierte Rehabilitation auch zu einem späteren Zeitpunkt erneut beantragt werden. Die Deutsche Rentenversicherung unterstützt zudem mit verschiedenen ambulanten Nachsorgeprogrammen. Diese Maßnahmen können helfen, die in der Rehaklinik erarbeiteten Strategien im Alltag fortzuführen und zu festigen.
Die Wartezeiten hängen unter anderem von der ausgewählten Klinik ab. Im Rehazentrum Bad Kötzting beträgt die Wartezeit nach Bewilligung durch die Deutsche Rentenversicherung in der Regel maximal 90 Tage.
Wenn die medizinische Notwendigkeit für eine verhaltensmedizinisch orientierte Rehabilitation ärztlich festgestellt wird und die Deutsche Rentenversicherung den Antrag nach Prüfung bewilligt, übernimmt sie in der Regel die Kosten, abzüglich eines eventuell zu leistenden Eigenanteils. Bei einer Ablehnung der Rehabilitation besteht die Möglichkeit, Widerspruch einzulegen.
Zuständigkeit und Umfang der Kostenübernahme hängen von den jeweiligen Versicherungsbedingungen ab. Für eine verbindliche Klärung sollte eine Rücksprache mit der privaten Krankenversicherung oder der Beihilfestelle erfolgen.
1 IASP: „Psychology of Back Pain“, 2021, https://www.iasp-pain.org/resources/fact-sheets/psychology-of-back-pain/ (Letzter Zugriff: 15.