Infos zu unseren Berufen

Was macht ein Ergotherapeut / eine Ergotherapeutin?

In unserer Rehaklinik wird es den Ergotherapeuten und Ergotherapeutinnen nie langweilig. Täglich meistern sie neue Herausforderungen und teilen bewegende und überraschende Momente mit ihren Patienten. Neugierig, was Ergotherapeuten tagtäglich erwartet? Hier erfahren Sie es. 

Ihr Ansprechpartner

Christina Hutterer

+49 (0)9941 97-3000 Initiativbewerbung

Kurzer Exkurs: Was ist Ergotherapie?

Ergotherapie unterstützt Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind, etwa durch körperliche, psychische, kognitive oder soziale Beeinträchtigungen. Ziel ist es, ihre Selbstständigkeit im Alltag zu stärken und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, in Schule, Ausbildung oder Beruf zu ermöglichen.

Die Frage: „Was macht man als Ergotherapeut?“, lässt sich wie folgt beantworten: Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten führen individuell angepasste therapeutische Maßnahmen durch, etwa alltagsbezogene Aktivitäten, funktionelles Training oder sensomotorische Übungen. Ergänzend beraten sie zu Hilfsmitteln, Umweltanpassungen und Strategien zur besseren Bewältigung des Alltags.

Wie sieht der Alltag eines Ergotherapeuten aus? 

Unser fiktiver Therapeut Max gibt einen Einblick in seinen Arbeitsalltag.

 

Arbeitsbeginn

Um 7.30 Uhr startet der Tag mit der interdisziplinären Teambesprechung. Max wirft einen Blick auf den heutigen Behandlungsplan: Bei einigen Patientinnen und Patienten haben sich neue Ziele ergeben – etwa mehr Selbstständigkeit beim Ankleiden oder ein besserer Umgang mit Hilfsmitteln im Alltag. Diese Informationen fließen direkt in die Vorbereitung der ergotherapeutischen Einzel- und Gruppensitzungen ein.

Einzeltherapien

Ab 8.00 Uhr folgen die ersten Einzeltherapien. Max behandelt Menschen mit orthopädischen, neurologischen und geriatrischen Erkrankungen, z. B. nach einem Schlaganfall, bei kognitiven Beeinträchtigungen oder nach der Versorgung mit einer Endoprothese. Je nach Bedarf arbeitet er an der Kräftigung der Muskulatur, der Verbesserung der Fein- und Grobmotorik, dem Gleichgewicht oder der Koordination.

Im ADL-Training (Aktivitäten des täglichen Lebens) werden Alltagssituationen wie Anziehen, Zähneputzen, Kochen oder der Umgang mit Hilfsmitteln gezielt geübt. Auch Prothesentraining und das Erlernen von Kompensationsstrategien gehören zu seinen Aufgaben – immer mit dem Ziel, die Handlungsfähigkeit und Lebensqualität seiner Patientinnen und Patienten zu verbessern.

Nach den Therapieeinheiten wertet er den Fortschritt aus und passt die Maßnahmen und Therapien bei Bedarf an.

Teamarbeit & Therapieplanung

Jede Woche trifft sich Max mit dem interdisziplinären Team – bestehend aus Ärztinnen und Ärzten, Pflegekräften und Mitarbeitenden aus der Physiotherapie, Psychologie, Sozialdienst und Logopädie. In diesen Runden werden Therapieziele abgestimmt, Erfolge geteilt und neue Impulse entwickelt.

Gruppentherapien und Arbeitstherapie

Besonders abwechslungsreich sind für Max die Gruppentherapien. Hier ist oft mehr Zeit für individuelle Gespräche, und die Teilnehmenden profitieren vom gemeinsamen Austausch und voneinander. Mit viel Geduld, aber auch Humor, fördert Max das Selbstvertrauen der Teilnehmenden.

In der Handfunktionsgruppe, der Endoprothesengruppe oder beim Haushaltstraining erleben die Teilnehmenden, wie viel sie gemeinsam schaffen können. Besonders beliebt sind Gruppen, bei denen alltagspraktische Abläufe unter Anleitung trainiert werden.

In dreistündigen Arbeitstherapie-Modulen haben Patientinnen und Patienten zudem die Möglichkeit, sich in Bereichen wie Hauswirtschaft, handwerklichen Tätigkeiten oder Computertätigkeiten zu erproben. Max begleitet diese Einheiten therapeutisch und unterstützt bei Bedarf gezielt mit Einzeltherapien.

 

 

Beratung

Zu den Aufgaben von Max gehört auch die Angehörigenberatung: Er erklärt, wie Patienten zu Hause unterstützt werden können, und zeigt den Umgang mit Hilfsmitteln, z. B. Strumpfanziehern, Schreibhilfen oder Greifhilfen. Die individuelle Auswahl und das Training mit den Hilfsmitteln erfolgen praxisnah im Therapieraum.

 

 

 

Feierabend

Um 16.30 Uhr endet der Arbeitstag von Max. Auf dem Weg nach Hause denkt er oft an seine Patienten und wie glücklich sie sind, wenn sie mit seiner Hilfe wieder etwas mehr Eigenständigkeit zurückerobert haben. Das gibt Max ein gutes Gefühl.

 

 

Warum ist ein Job als Ergotherapeut in einer Rehaklinik attraktiv?

Mehr im Interview

Ergotherapeutin Fr. Drexler

Wie bereiten Ergotherapeuten ihre Patienten auf den Alltag vor?

Sie fördern, abhängig vom jeweiligen Krankheitsbild bzw. der individuellen Einschränkung, gezielt die Fähigkeiten, die für ein möglichst selbstständiges Leben notwendig sind. In der Neurologie unterstützen sie u. a. Betroffene von Schlaganfall, Parkinson oder Multipler Sklerose dabei, Feinmotorik, Gleichgewicht und Bewegungsabläufe zu verbessern. In der Orthopädie liegt der Fokus u. a. auf Kräftigung, Mobilität und gelenkschonenden Alltagsstrategien. In der Geriatrie erhalten sie durch Gedächtnistraining, Mobilitätsübungen und Alltagshilfen die Selbstständigkeit älterer Menschen so gut und so lange wie möglich. Mehr Infos zu den Aufgaben eines Ergotherapeuten.

Welche Methoden erlernen Ergotherapeuten in der Ausbildung?

Was man als Ergotherapeut macht, ist sehr vielfältig, deshalb vermittelt die Ausbildung Kenntnisse in medizinischen, psychologischen und sozialpädagogischen Grundlagen sowie in ergotherapeutischen Behandlungstechniken. Dazu gehören:

  • Motorisch-funktionelle Techniken, z.  zur Kräftigung, Gelenkmobilisation und Schmerzreduktion
  • Sensomotorisch-perzeptive Verfahren, z.  das Affolter-Modell, Bobath-Konzept oder Perfetti-Methode, um Bewegungsabläufe zu verbessern und Wahrnehmung zu fördern
  • Neuropsychologisch orientierte Methoden, z.  für Gedächtnis-, Aufmerksamkeits- und Konzentrationstraining
  • Psychisch-funktionelle Therapieansätze, etwa kompetenzzentrierte Methoden oder ressourcenorientierte Gruppenangebote
  • Alltagsorientiertes Training (ADL-Training) zur Förderung von Selbstversorgung, Haushaltsführung und Mobilität
  • Hilfsmittelberatung und -anpassung, z.  der Umgang mit Greifhilfen oder Anziehhilfen
  • Anleitung zur Kompensation von Funktionseinschränkungen und zur Strukturierung des Tagesablaufs

Ergotherapeut – was macht den Beruf so besonders?

Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten begleiten Menschen auf dem Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben – und genau das macht ihren Beruf so besonders. Jeder kleine Fortschritt, jede neu gewonnene Fähigkeit ist ein gemeinsamer Erfolg. Wenn eine ältere Frau mit schwerer Arthrose nach Wochen wieder selbstständig mit Besteck essen kann oder ein Patient nach einem Schlaganfall zum ersten Mal allein sein Hemd zuknöpft, wird spürbar, wie viel Lebensqualität zurückkehrt.

Diese Momente sind oft still, manchmal berührend, und nicht selten auch humorvoll. Etwa, wenn eine Patientin mit Demenz auf die Frage nach der Uhrzeit lächelt und sagt: „Wenn Sie mich so unvermittelt fragen, kann ich das nicht beantworten.“ Solche Begegnungen zeigen, dass Ergotherapie weit mehr ist als Technik und Training – sie ist Beziehung, Vertrauen und echtes Mitgefühl. Was den Beruf auszeichnet, ist die Nähe zum Menschen, die Vielseitigkeit der Aufgaben und die Möglichkeit, kreative, medizinische und soziale Kompetenzen zu verbinden.

Wie wichtig sind Motivation und Empathie im Alltag eines Ergotherapeuten?

Häufig arbeiten Ergotherapeuten mit Menschen, die durch Krankheit, Unfall oder Behinderung aus dem Lebensalltag gerissen wurden. Empathie, der Aufbau von Vertrauen und die Vermittlung von Hoffnung sind dann genauso wichtig wie spezielle therapeutische Übungen. Ergotherapeuten nehmen sich Zeit, um zuzuhören, aufmerksam wahrzunehmen und einfühlsam auf individuelle Bedürfnisse einzugehen.

Motivation entsteht nicht auf Knopfdruck, sie wächst im geschützten Raum einer wertschätzenden Beziehung. Kleine Erfolge werden gemeinsam gesehen, gefeiert und weitergetragen. Gerade dann, wenn der Weg mühsam ist oder die motorischen und geistigen Einschränkungen herausfordernd, geben Ergotherapeutinnen und -therapeuten durch ihre Haltung Zuversicht und Orientierung.

Was zeichnet unser Rehazentrum als Arbeitgeber aus?

Im Gegensatz zur Arbeit in Praxen oder Krankenhäusern bietet unser Rehazentrum flexible Teilzeit- und Vollzeitstellen. So können auch junge Eltern oder pflegende Angehörige mit individuellen Arbeitszeiten gut planen. Zu den Vorteilen, die unsere Mitarbeitenden besonders schätzen, gehören:

Kommen Sie als Ergotherapeut in unser Team. Jetzt bewerben!

Unser Rehazentrum bietet Ergotherapeuten eine erfüllende Tätigkeit in einem kollegialen Team, planbare Arbeitszeiten, faires Gehalt und viel Raum für individuelle Weiterentwicklung. Bewerben Sie sich auf eines unserer Stellenangebote oder initiativ.

FAQ zum Beruf Ergotherapeut

Welche Ausbildung braucht ein Ergotherapeut?

Ein staatlich geprüfter Ergotherapeut absolviert entweder eine dreijährige schulische Ausbildung an einer Berufsfachschule oder direkt in einer ergotherapeutischen Praxis, Fachklinik oder einem Altenheim. Mittlerweile bieten öffentliche und private Hochschulen Ergotherapie auch als Bachelor-Studium an, teils berufsbegleitend. 

Wie sind die Berufsaussichten in der Ergotherapie?

Wie in allen Berufen im Bereich Gesundheit sind die Aussichten hervorragend. Auch wir stellen regelmäßig Ergotherapeuten ein. Bei uns erwartet Sie nicht nur ein attraktives Gehalt, sondern auch zahlreiche Zusatzleistungen. Entscheidend ist für uns – neben einer fundierten Ausbildung und ggf. Berufserfahrung in anderen Einrichtungen oder Kliniken – ein gutes Einfühlungsvermögen, die Fähigkeit, Patientinnen und Patienten mit körperlichen Einschränkungen und geistigen Beeinträchtigungen zu motivieren, sowie Teamfähigkeit.

 

 

Welche Voraussetzungen sollte man persönlich mitbringen?

Das Arbeiten mit Menschen in herausfordernden Lebenssituationen verlangt viel Geduld, Einfühlungsvermögen und emotionale Stabilität. Ergotherapeuten begleiten ihre Patienten oft über einen längeren Zeitraum, hören zu, motivieren behutsam und bauen Vertrauen auf. Dafür braucht es die Fähigkeit, sich auf unterschiedliche Persönlichkeiten einzustellen. Neben Empathie sind auch eine gute Beobachtungsgabe, kommunikative Stärke und kreatives Denken gefragt. Schließlich ist jede Therapie individuell und verlangt oft flexible Lösungen.

Werden in einer Rehaklinik überwiegend ältere Menschen ergotherapeutisch behandelt?

Viele gehen davon aus, dass Ergotherapeuten in einer Rehaklinik hauptsächlich ältere Menschen betreuen. Tatsächlich behandeln sie jedoch Patienten aller Altersgruppen – von jungen Erwachsenen mit neurologischen Erkrankungen wie Multipler Sklerose über Menschen nach einem Schlaganfall bis hin zu Senioren mit kognitiven Beeinträchtigungen. Auch bei orthopädischen Rehabilitationsmaßnahmen, etwa nach Knochenbrüchen, Gelenkersatz oder chronischen Schmerzerkrankungen, ist die Ergotherapie ein wichtiger Bestandteil der Behandlung.