Unser fiktiver Therapeut Max gibt einen Einblick in seinen Arbeitsalltag.
Arbeitsbeginn
Um 7.30 Uhr startet der Tag mit der interdisziplinären Teambesprechung. Max wirft einen Blick auf den heutigen Behandlungsplan: Bei einigen Patientinnen und Patienten haben sich neue Ziele ergeben – etwa mehr Selbstständigkeit beim Ankleiden oder ein besserer Umgang mit Hilfsmitteln im Alltag. Diese Informationen fließen direkt in die Vorbereitung der ergotherapeutischen Einzel- und Gruppensitzungen ein.
Einzeltherapien
Ab 8.00 Uhr folgen die ersten Einzeltherapien. Max behandelt Menschen mit orthopädischen, neurologischen und geriatrischen Erkrankungen, z. B. nach einem Schlaganfall, bei kognitiven Beeinträchtigungen oder nach der Versorgung mit einer Endoprothese. Je nach Bedarf arbeitet er an der Kräftigung der Muskulatur, der Verbesserung der Fein- und Grobmotorik, dem Gleichgewicht oder der Koordination.
Im ADL-Training (Aktivitäten des täglichen Lebens) werden Alltagssituationen wie Anziehen, Zähneputzen, Kochen oder der Umgang mit Hilfsmitteln gezielt geübt. Auch Prothesentraining und das Erlernen von Kompensationsstrategien gehören zu seinen Aufgaben – immer mit dem Ziel, die Handlungsfähigkeit und Lebensqualität seiner Patientinnen und Patienten zu verbessern.
Nach den Therapieeinheiten wertet er den Fortschritt aus und passt die Maßnahmen und Therapien bei Bedarf an.
Teamarbeit & Therapieplanung
Jede Woche trifft sich Max mit dem interdisziplinären Team – bestehend aus Ärztinnen und Ärzten, Pflegekräften und Mitarbeitenden aus der Physiotherapie, Psychologie, Sozialdienst und Logopädie. In diesen Runden werden Therapieziele abgestimmt, Erfolge geteilt und neue Impulse entwickelt.
Gruppentherapien und Arbeitstherapie
Besonders abwechslungsreich sind für Max die Gruppentherapien. Hier ist oft mehr Zeit für individuelle Gespräche, und die Teilnehmenden profitieren vom gemeinsamen Austausch und voneinander. Mit viel Geduld, aber auch Humor, fördert Max das Selbstvertrauen der Teilnehmenden.
In der Handfunktionsgruppe, der Endoprothesengruppe oder beim Haushaltstraining erleben die Teilnehmenden, wie viel sie gemeinsam schaffen können. Besonders beliebt sind Gruppen, bei denen alltagspraktische Abläufe unter Anleitung trainiert werden.
In dreistündigen Arbeitstherapie-Modulen haben Patientinnen und Patienten zudem die Möglichkeit, sich in Bereichen wie Hauswirtschaft, handwerklichen Tätigkeiten oder Computertätigkeiten zu erproben. Max begleitet diese Einheiten therapeutisch und unterstützt bei Bedarf gezielt mit Einzeltherapien.
Beratung
Zu den Aufgaben von Max gehört auch die Angehörigenberatung: Er erklärt, wie Patienten zu Hause unterstützt werden können, und zeigt den Umgang mit Hilfsmitteln, z. B. Strumpfanziehern, Schreibhilfen oder Greifhilfen. Die individuelle Auswahl und das Training mit den Hilfsmitteln erfolgen praxisnah im Therapieraum.
Feierabend
Um 16.30 Uhr endet der Arbeitstag von Max. Auf dem Weg nach Hause denkt er oft an seine Patienten und wie glücklich sie sind, wenn sie mit seiner Hilfe wieder etwas mehr Eigenständigkeit zurückerobert haben. Das gibt Max ein gutes Gefühl.